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Fototechnik allgemein

In der Fotobranche wird das meiste Geld mit der Produktion und dem Verkauf von Kameras, Objektiven und Zubehör verdient. Fotoamateure, Hobbyfotografen und andere private Nutzer von fotografischen Geräten machen einen Großteil des Umsatzes aus und sind damit die wichtigste Zielgruppe. Influencer aller Art erheben Kameras zu technischen Kultobjekten. Viele Amateure sammeln verschiedene Kameramodelle und präsentieren diese stolz in den sozialen Medien. Motive dienen dabei nur dem Zweck, die technische Leistung von Kameras und Objektiven zu demonstrieren. Für die Aufnahme eines fliegenden Singvogels braucht man eben ein starkes Teleobjektiv und eine Kamera mit perfektem Autofokus und hoher Serienbildgeschwindigkeit. Für Insekten ist eine aufwendige Makroausrüstung erforderlich. Das Motiv spielt keine Rolle, sondern dient nur als Beweis für die Leistung der Ausrüstung. Man führt dadurch die privaten Nutzer von Kameras auf einen einseitigen Holzweg. Aber die Absätze von hochwertigen Kameras sind in den letzten Jahren trotzdem ständig gesunken. Die Fotowirtschaft führt das auf den durch verschiedene Krisen reduzierten Wohlstand der Bevölkerung zurück und übersieht, dass die meisten Nutzer gar keine technisch anspruchsvollen Motive fotografieren. Für Hauskatzen, Autos, Eisenbahnen, Freunde und Familie reicht schon ein besseres Smartphone. Wozu dann eine schwere und teure Systemkamera mit sich herumschleppen? Für viele Fotografen bringt die hochwertige Fotografie keinen erkennbaren Nutzen mehr. Die meisten werden nur noch im Internet verwendet. Als Illustration von Internetzeitungen, Blogs und sozialen Medien. Die Ausgabequalität ist dabei stark eingeschränkt. Die Fotos werden gnadenlos auf kleine Formate herunterskaliert. So kommt die Qualität technisch hoch entwickelter Kameras kaum zum Tragen. Die Fotoindustrie täte gut daran, sich einmal um eine Verbesserung der Ausgabemedien zu kümmern. Jede Bilddarstellung sollte über eine flexible Zoomfunktion verfügen, und man sollte mit Bildspeicher nicht so kleinlich sein.

Das Ausgabemedium ist heute hauptsächlich der Bildschirm. Großbildschirme, Computer oder Smartphones. Fotos werden im Internet gezeigt und ausgestellt, z.B. in Fotoportalen wie Flickr. Oder sie dienen zur Illustration von Webseiten und Blogs. Ein Teil findet den Weg in die Druckmedien wie Bücher, Zeitungen, Zeitschriften und Plakate. Weitere, meist künstlerische Fotos, werden in Ausstellungen gezeigt. Das sind dann sehr hochwertige Digitaldrucke. Manche Möglichkeiten der Bildbearbeitung müssen schon bei der Aufnahme bedacht werden, damit sie überhaupt realisiert werden können. Der Bereich Fototechnik wird nur kurz behandelt. Für fototechnisches Detailwissen gibt es zahllose Publikationen. Auch in Wikipedia finden Sie das fotografische Basiswissen recht gut und einfach erklärt. Hier geht es nur darum, Fototechnik als notwendigen Teil des Gesamtkonzepts der fotografischen Aufnahme zu sehen.

Qualitätsmerkmale

In vielen Fotobüchern findet man die Behauptung, dass man mit jeder (billigen) Kamera gute Fotos machen kann. Das sind heute die Smartphones. Ein guter Fotograf, der ansonsten mit Systemkameras fotografiert, kann im Notfall auch mit einem Smartphone ein gutes Foto schießen, wenn er die nicht technischen Faktoren des fotografischen Prozesses optimal gestaltet.

Ein detailreiches und scharfes Foto lässt dem Betrachter die Freiheit, sich interessante Dinge näher anzuschauen. Das Foto enthält mehr Informationen. Es ist realistischer. Objekte können besser erkannt werden. Für viele Motive ist das sicher ein guter Weg. Allerdings stellt die Detailschärfe nur ein Potenzial dar, welches man richtig oder falsch einsetzen kann. Zu viele Details erhöhen die Komplexität und wirken eventuell verwirrend. Dazu später im Bereich der Bildgestaltung. Außerdem gibt es auch fotografische Konzepte, die auf maximale Bildqualität bewusst verzichten. Sie setzen Unschärfe, Rauschen, Körnigkeit oder Fehlbelichtung absichtlich als alternative Gestaltungsmittel ein. Außerdem kann in Druckmedien, aber auch in E-Books, nur ein Bruchteil der vorhandenen Auflösung genutzt werden.

Hohe Bildqualität ist ein wichtiges Merkmal, welches zukünftig die Unterscheidung zwischen einem virtuellen, mit KI produzierten und einem authentischen Foto ermöglichen wird.

Bildschärfe – Auflösung

Es gibt so etwas wie eine subjektiv empfundene Schärfe, welche über den Betrachtungsabstand definiert wird. Als Faustregel gilt, dass ein Foto als scharf erscheint, wenn man es mindestens aus einer Entfernung betrachtet, die der doppelten Bild-Diagonale entspricht. Aufgrund der guten Leistung moderner Digitalkameras sind solche Regeln weitgehend überflüssig geworden und es interessiert eigentlich nur die objektiv messbare Schärfe.

Die Bildqualität von Kameras wird in erster Linie über die Auflösung definiert. Auflösung ist die Fähigkeit einer Kamera, eine bestimmte Zahl kleinster Details oder Objekte aufzeichnen zu können. Üblicherweise wird auch der Begriff Schärfe verwendet. Um die Auflösung einer Kamera zu testen, nimmt man das bestmögliche Objektiv und fotografiert eine Testchart mit Testmustern. Üblicherweise wird aufgrund der Testchart die Anzahl der aufgelösten Linien oder Doppellinien pro Bildhöhe ermittelt und als Vergleichsmaßstab angegeben.

Die maximal mögliche Auflösung wird bei der Digitalkamera durch die Anzahl der lichtempfindlichen Sensoren oder Pixel bestimmt. Bei den Analogkameras durch Feinkörnigkeit der Silberemulsion und die Größe der Filmfläche. Bei digitalen und analogen Kameras kann die Auflösung durch schlechte Objektive verringert werden.

Hier interessiert vor allem der Nutzen der Auflösung für die Bildaussage. Wenn man zum Beispiel ein Gruppenfoto von den Mitgliedern eines Vereins oder einer Belegschaft aufnimmt, dann will man eigentlich jedes Gesicht scharf haben. Das können aber derzeit nur die besten Voll- oder Mittelformat-Digitalkameras. Daher werden auch heute noch gelegentlich großformatige Planfilmkameras eingesetzt, wenn man eine besonders hohe Auflösung erreichen will. Beispielsweise bei Architekturfotos oder großflächigen Werbeplakaten. Vielfach gilt extreme Detailschärfe auch als Qualitätsargument. Kunden professioneller Fotografen sehen Schärfe dann als Qualitätsmerkmal, weil es womöglich das Einzige ist, was sie wirklich beurteilen können. Welchen anderen Nutzen die Auflösung und Schärfe hat, wird an passender Stelle, z.B. bei der Ästhetik und Bildgestaltung, behandelt.

Zum Glück hat die Weiterentwicklung digitaler Kameras das leidige Thema Bildschärfe und Auflösung weitgehend unwichtig gemacht. Mit digitalen Kleinbildkameras (MicroFourThirds, APSC oder Vollformat) steht heute schon eine bezahlbare Technik zur Verfügung, die in der Praxis für die meisten Aufnahmezwecke völlig ausreicht. Nicht umsonst haben sich digitale Kleinbildkameras (Vollformat) längst zu einem Standardwerkzeug auch für Berufsfotografen entwickelt. Das analoge Mittelformat, welches lange Zeit diese Aufgabe erfüllte, wird kaum noch benutzt. Es ist heute noch eine Nische für künstlerisch orientierte oder von antiken Kameras faszinierte Fotografen. Und digitale Mittelformatkameras nehmen den Platz ein, der früher den Großformatkameras vorbehalten war.

Optische Qualität

Die Qualität von Objektiven ist bei Sensoren mit hoher Pixelzahl wieder ein Thema geworden. Ältere Objektive, die z.B. für Film oder Sensoren mit weniger Megapixeln konstruiert wurden, können die Leistung von hochauflösenden Sensoren ab ca. 36 Megapixeln meistens nicht mehr voll ausnutzen. Daneben gibt es nach wie vor Qualitätsunterschiede in mechanischer Stabilität, Korrektur und Auflösung. Gut korrigierte Objektive haben eine nur geringe Bildfeldwölbung. Geraden erscheinen auch im Randbereich gerade. Die Schärfe ist genau auf eine Bildebene einstellbar. Weniger gut korrigierte Objektive haben eine stärkere Bildfeldwölbung. Besonders beim Fotografieren ebener Testcharts kommt es zu verringerter Randschärfe, die auch nicht durch spätere Korrektur mit Software ausgeglichen werden kann. Weil man es in der Praxis aber selten mit planen Motiven zu tun hat, wirken sich diese Mängel nicht unbedingt aus. Vor dem Kauf eines Objektivs ist das Lesen aller verfügbaren Testberichte ein Muss. Auch sogenannte Fremdhersteller können in Erwägung gezogen werden.

Lichtstärke

Lichtstarke Objektive erweitern die fotografischen Gestaltungsmöglichkeiten und sind für manche Bereiche ein Muss. Speziell bei der Personen- und Eventfotografie, wo es häufig unerlässlich ist, die Hauptmotive gegen einen unscharfen Hintergrund freizustellen. Auch bei Aufnahmen bewegter Objekte bei schwachem Licht, z.B. in einer Diskothek, braucht man die hohe Lichtstärke. Trotz enorm gestiegener Lichtempfindlichkeit der modernen Kamerasensoren.

Geschwindigkeit

Bei bewegten Motiven ist eine geringe Auslöseverzögerung gefragt. Oder die Möglichkeit, schnelle Serien zu schießen. Und eine kurze Verschlusszeit. Wenn man die Serie eines Bewegungsablaufs nach der Aufnahme analysiert, kann man sich eine Position des bewegten Objekts aussuchen, die am besten in die Bildkomposition passt.

Sucher

Heute übliche Sucher bei Systemkameras sind elektronische Sucher, die das Foto so zeigen, wie es später auch aussieht. Das Sucher-Display zeigt eine Vorschau des späteren Fotos und ermöglicht die Komposition und Auswahl des Ausschnitts. Der Sucher, eventuell mit Augenmuschel, schützt vor störendem Umgebungslicht und lässt die volle Konzentration auf das Motiv zu. Eigentlich eine Notwendigkeit.

Displays

Außen an der Kamerarückseite angebrachte Bildschirme oder Displays. Oft klapp- und schwenkbar. Sinnvoll für Situationen, in denen ein Blick durch den Sucher nicht möglich ist. Beispielsweise bei sehr tiefer Kameraposition oder bei Aufnahmen über Kopfhöhe. Nachteile sind die oftmals schwere Erkennbarkeit bei hellem Umgebungslicht und die für den kleinen Bildschirm typische geringere Auflösung.

Smartphone

Moderne Kameras können mittlerweile das Sucher- oder Displaybild auf ein Smartphone übertragen. Smartphone-Bildschirme sind normalerweise größer, heller und höher auflösend als an der Kamera befestigte Displays. Außerdem lässt sich die Kamera direkt am Smartphone auslösen.

Belichtungszeit

Die Unschärfe durch leichte Kamerabewegungen bei Freihandaufnahmen wird durch eine zu lange Belichtungszeit begünstigt. Ebenso durch lange Brennweiten. Daher gilt noch immer die einfach anzuwendende Faustregel: maximale Belichtungszeit = 1 / Brennweite. Bei einem Weitwinkel von 20 mm Brennweite also 1/20 Sekunde. Bei einem Teleobjektiv von 500 mm Brennweite 1/500 Sekunde. Diese Faustregel bezieht sich auf analoge Kleinbildaufnahmen mit 21 DIN oder 100 ISO. Für die teilweise deutlich kleineren und trotzdem höher auflösenden Digitalformate muss diese Belichtungszeit eigentlich weiter verkürzt werden. Bei Verwendung von Bildstabilisatoren (Antishake) wird das allerdings ausgeglichen, so dass die alte und einfache Faustregel im Wesentlichen immer noch gültig ist. Wer es genau wissen will, sollte mit seiner Kamera einmal eine Belichtungsserie machen und dann die Resultate in der 100-Prozent-Vergrößerung anschauen. Werden dort Doppelkonturen sichtbar, war die Belichtungszeit zu lang.

Optimale Blende

Starkes Abblenden kann zu Beugungsunschärfe führen. Die Detailschärfe verringert sich. Wer es genau wissen will, findet zahlreiche Publikationen im Internet. Noch besser ist Ausprobieren. 

ISO

Die meisten Kameras bringen bei niedriger ISO-Zahl (oft 100 ISO) die beste Detailauflösung. Um schnelle Bewegungen festzuhalten oder eine gute Schärfentiefe zu erreichen, wird man die ISO-Zahl erhöhen müssen. Zu Zeiten der analogen Fotografie waren 400 ISO schon hochempfindlich und mit deutlich schlechterer Bildqualität verbunden. Digital sind 400 ISO meistens unproblematisch.

Richtige Belichtung

Bei Unter- oder Überbelichtung nimmt die Detailschärfe ab. Man sollte also die Belichtung an den Motivteilen ausrichten, für die man maximale Schärfe haben will.

Richtige Fokussierung

Ein Motiv oder besser eine Foto-Szene ist meistens in der Tiefe gestaffelt. Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund. Die einzelnen Motivbereiche befinden sich in unterschiedlichen Entfernungen zur Kamera. Wir haben unterschiedliche Entfernungsebenen im Motiv. Die Entfernungseinstellung oder Fokussierung kann aber nur auf eine dieser Entfernungsebenen eingestellt werden. Und nur Motivteile, die sich in genau dieser fokussierten Entfernungsebene befinden, werden maximal scharf und detailreich abgebildet. Diese Einstellebene liegt senkrecht auf der optischen Achse der Kamera und parallel zur Sensorfläche. Die Frage nach der richtigen Fokussierung ist dann auch ein gestalterisches und psychologisches Problem. Sie sollten sich nämlich fragen, wo sie die maximale Schärfe haben wollen. Wo wird der Betrachter hinschauen, was will er genau sehen? Was ist am wichtigsten? Bei Mensch und Tier wird man die Augen scharf haben wollen. Bei Landschaften können es Details im Mittel- und Vordergrund sein. Immer wenn Schriften in der Foto-Szene vorhanden sind, wird man die Schärfe nach der Lesbarkeit der Schriften beurteilen. Die richtige Einstellungsebene ist also eine sehr subjektive und individuelle Angelegenheit. Ist die Entscheidung gefallen, muss man nur noch richtig einstellen oder fokussieren. Aber das hat auch so seine Tücken.

Auf zwei weitverbreitete Fehler möchte ich daher hinweisen. Die Form des Autofokus-Messfelds hat Konsequenzen.

Verwende ich ein großes Messfeld und befinden sich darin Objekte in unterschiedlicher Entfernung, stellt die Kamera auf eine durchschnittliche Entfernung scharf, die sich aus den einzelnen Objektentfernungen errechnet. Beispiel: ich fotografierte einen Verteilerkasten mit Aufklebern und kleinen Schriften. Ein Teil des Autofokus-Messfelds erfasste noch die hinter dem Verteilerkasten befindliche Wand. Ergebnis: Die kleinsten Schriften der Sticker waren nicht mehr lesbar. Ich bin fast verzweifelt. Wenn es auf die Lesbarkeit kleiner Schriften ankommt, hilft nur ein kleines Messfeld (Spot) auf genau diese Schriften.

Das Feld des Spot-Autofokus liegt normalerweise in der Mitte des Suchers und kann nur bei neueren Kameras beliebig im Sucher-Feld verschoben werden. Bei unbeweglichem mittigem Fokus-Feld, wird bei Objekten abseits der Bildmitte die Kamera in Richtung Objekt verschwenkt, fokussiert, der Fokus festgehalten und vor der Auslösung die Kamera wieder in den gewünschten Bildausschnitt bewegt. Allerdings fotografiert man dann mit einer Einstellungsebene, die hinter der tatsächlichen Entfernungsebene des Objektes liegt. Das hat aufgrund der Schärfentiefe oftmals gar keine Folgen, ist aber ungenau.

Beurteilung der Bildschärfe

Zur Beurteilung der Bildschärfe verwendet man am besten die 100-Prozent-Ansicht des Fotos in der jeweiligen Bildbearbeitung. Verwackeln erkennt man an unscharfen Doppelkonturen, falsche Fokussierung an unscharfen Details. Wenn Sie Ihre Fotos immer auch in der 100-Prozent-Ansicht betrachten, bekommen Sie mit der Zeit ein sicheres Gefühl dafür, ob Sie mit der jeweiligen Kamera unter den jeweiligen Aufnahmebedingungen eine zufriedenstellende Bildschärfe erreicht haben. Sie dürfen allerdings nicht erwarten, dass die 100-Prozent-Ansicht besonders scharf und detailreich ist. Schließlich ist sie nur ein winziger Ausschnitt eines viel größeren Bildes, welches in seiner Gesamtheit scharf erscheinen soll.

Bildbearbeitung

Die digitale Bildbearbeitung hat die traditionellen chemischen Entwicklungsverfahren im professionellen Bereich bereits seit etwa 1990 zunehmend abgelöst. Also lange vor den ersten brauchbaren Digitalkameras. Der damals übliche Weg war Fotografieren mit Film, Scannen des Films, Ausgabe über einen Belichter oder Printer. Wer heute noch analog fotografiert, kommt um eine digitale Bildbearbeitung kaum herum, weil sie unendlich viel mehr Möglichkeiten bietet als traditionelle Laborentwicklung. Am bekanntesten sind die von Profis genutzten Programme Adobe Lightroom und Photoshop. Ich selbst benutze die Open-Source-Programme Rawtherapee und Gimp.

Sie sollten schon bei der Aufnahme bedenken, was Sie später in der Bildbearbeitung noch herausholen können. Manche Motive wirken überhaupt erst nach einer passenden Bildbearbeitung.

Für die später in der Bildbearbeitung oftmals notwendige Korrektur der Perspektive oder die horizontale Ausrichtung sollte man den Ausschnitt geringfügig größer wählen. Das ist Erfahrungssache und schon bei der Aufnahme wichtig. Einige für die Fotowirkung besonders interessante Elemente der Bildbearbeitung werden im Bereich Ästhetik angesprochen. Allerdings ohne konkrete Verfahrensanleitungen. Dafür gibt es Google. Es ging in diesem Kapitel nur darum, die Bildbearbeitung als wichtigen Teil in den Gesamtprozess der Fotografie einzuordnen.

Bildbearbeitung ist problematisch, wenn sie dazu dient, schlechte Fotos noch irgendwie zu verbessern. Ziel sollte sein, Fotos technisch und gestalterisch schon so gut zu fotografieren, dass Bildbearbeitung auf das Unvermeidliche oder Geplante beschränkt werden kann.

Der Einsatz grafischer Elemente und Methoden wie Grafikfilter, HDR, Tonemapping, Stitching, Retuschieren sollte dort erfolgen, wo es wirklich etwas bringt. Fotomontagen sind interessant. Sofern sie nicht gemacht werden, weil man in der Realität keine Objektkombinationen und Motive findet. Die beste „Montage“ liegt in der Zusammenstellung der Foto-Szene, also im Motiv selbst. Der realistische Charakter der Fotografie geht bei übertriebenen Bildmanipulationen natürlich verloren. Allerdings kann mit Bildbearbeitung grafische Kunst geschaffen werden. Das ist dann aber keine Fotografie im ursprünglichen Sinn mehr.

Zusammenfassung

Der Nutzen einer guten Bildqualität sollte nicht unterschätzt werden. Ihre Fotos werden dadurch prägnanter, informationsreicher und wirksamer. Aber nur, wenn auch die anderen Faktoren des fotografischen Prozesses angemessen eingesetzt werden.

Beispiele

Schrebergarten
Foto in Gesamtansicht
Taubenschlag
100-Prozent-Ausschnitt
Schatt
Stil-Leben unbearbeitet
Mindmap
Still-Leben nach Schwarzweiß umgewandelt

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